Wenn ein einzelner Schneidezahn gezogen werden muß, geht häufig auch etwas Knochen verloren. Wenn man direkt das Implantat setzen würde, dann müßte dieser fehlende Knochen durch eine längere Zahnkrone ausgeglichen werden. Das sähe unsymmetrisch und auffällig aus. Stattdessen wird der Knochen am Schneidezahnimplantat wieder etwas aufgebaut, so daß ebenmäßige unauffällige Verhältnisse an der Zahnkrone entstehen.
Im Laufe des Lebens gehen der Knochen und das Zahnfleisch im Bereich des vorderen Oberkiefers meistens etwas zurück. Die Zähne erscheinen länger. Ursachen sind unter anderem Knochenschwund nach Parodontitis. Würde man hier ohne weiteres Zahnimplantate setzen, müsste der Knochenschwund unter Umständen durch lange vorstehende Zähne oder eine Kunststoffprothese kompensiert werden.
Bedingt durch Zahnverlust und Abrieb der Zähne sinkt auch der Biss im Laufe des Lebens ab, so dass der Unterkiefer sich näher an den Oberkiefer lagert. Dadurch werden die Lippen schmaler, rollen sich etwas ein und die Mundwinkel- und Kinnfalten vertiefen sich. Es entstehen auch kleine senkrechte Fältchen auf der Oberlippe. Man sieht älter aus als man müsste.
Ein guter Knochenaufbau in Verbindung mit gut gesetzten Zahnimplantaten kann alle diese Veränderungen rückgängig machen. Der aufgebaute Knochen stützt Zahnfleisch und Lippenweichteile und das Gesicht und das Lächeln sieht viel jünger aus, und das ohne ein Facelift.
Um diese Verbesserungen gut zu planen, bedient man sich der Rückwärtsplanung (engl. backward planning). Dabei wird zu Anfang der Behandlung eine Probeaufstellung der Zähne eingesetzt, die solange variiert wird, bis der Patient mit seinem neuen Lächeln optimal zufrieden ist. Diese Schablone zieht sich dann durch die ganze Behandlung und gibt Auskunft über den Bedarf an Knochenaufbau und über Zahl und Stellung der Zahnimplantate.